???? Wie kann der Mediziner-Nachwuchs in der Region gefördert werden?
Bezirkstagspräsident Heinrich besucht Kinderklinik Dritter Orden Passau
Passau. Das Bezirkskrankenhaus (BKH) und die Kinderklinik Dritter Orden Passau sind direkte Nachbarn. Von der geplanten Erweiterung des BKH ist die Kinderklinik - nicht zuletzt auch mit Blick auf die Parkplatzsituation - unmittelbar betroffen. Schließlich entstehen am BKH Passau weitere 80 stationäre Betten - 50 davon im Bereich der Erwachsenenpsychiatrie, weitere 30 Betten werden im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie geschaffen. Hier gilt es insbesondere auch im Interesse der Kinder und Jugendlichen optimale Synergieeffekte durch Kooperationen zu erzielen und Doppelstrukturen zu vermeiden. Insbesondere auch die Zusammenarbeit in der ärztlichen und pflegerischen Ausbildung und Personalentwicklung könnten in Zukunft weitere Anknüpfungspunkte sein. „Auch die Verkehrs- und Parkplatzproblematik gilt es in dieser Hinsicht intensiv zu erörtern“, so Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der sich im Rahmen eines Besuchstermins an der Kinderklinik Dritter Orden Passau mit Kinderklinik-Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller und Geschäftsführer Reinhard Schmidt zu den Gegebenheiten und geplanten Maßnahmen ausgetauscht hat. „Aus unserer Sicht benötigen wir im Rahmen eines Verkehrskonzeptes zukünftig die Möglichkeit, dass die Mitarbeitenden der drei Kliniken auch zu Schichtzeiten öffentlich die Klinikstandorte erreichen“, so Reinhard Schmidt von der Kinderklinik.
Im Rahmen des Besuchstermins wurden zudem die Herausforderungen einer zukünftigen lückenlosen medizinische Versorgung auf dem Land diskutiert. Im Mittelpunkt die Fragestellung wie der Mediziner-Nachwuchs in der Region gefördert werden kann. Der Bezirk Niederbayern setzt sich diesbezüglich bereits mittels einer Kooperation mit der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems (Niederösterreich) für eine stete Nachwuchsförderung ein. „Wir streben die Einrichtung einer Außenstelle in Metten an. Dadurch soll ab 2023 ein Medizinstudium in Niederbayern ermöglicht werden“, ergänzt Bezirkstagspräsident Heinrich. Derzeit würden bereits die Vorplanungen laufen. Bezüglich der Diskussion über die unterschiedlichen Varianten einer Medizinerausbildung in Niederbayern zeigt sich die Kinderklinik, die Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München (TUM) ist, grundsätzlich offen sich in Abstimmung mit dieser in die Initiativen konstruktiv einzubringen. „Wichtig ist, dass am Ende dieser Diskussion tragfähige Konzepte in Umsetzung gebracht werden. Neben einer gesteigerten Anzahl von Medizinstudienplätzen bedarf es einer Weiterentwicklung der Attraktivität der Kliniken und Region für werdende Ärzte, wie zum Beispiel Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Arbeitsplätze für den Partner sowie persönliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten in den Kliniken“, ist Chefarzt Keller überzeugt. Nur so würden auch wirklich nachhaltig mehr Ärzte in den regionalen Kliniken tätig werden.
Foto (Bezirk Niederbayern/M. Lang): (v.l.) Geschäftsführer Reinhard Schmidt, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Kinderklinik-Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller.